Reiseverlauf

Studienreise nach West-Polen und Masuren

1. Tag, Sonntag 15.09. | Frankfurt am Main – Gdansk/Danzig

Abflug vom Flughafen Frankfurt. Ankunft in Danzig/Gdansk gegen Mittag bzw. am früheren Nachmittag. 

Fahrt mit dem Fernreisebus zum Hotel. Check-in im 5-Sterne-Hotel Gdansk Boutique (www.hotelgdansk.com.pl) in der Danziger Altstadt am Fluss Mottlau. Sie verbringen hier 3 Nächte.

Die Stadt bildet zusammen mit Zoppot/Sopot und Gdingen/Gdynia die sogenannte „Dreistadt“.

Während einer Stadtführung am frühen Nachmittag werden Sie die Altstadt von Danzig besichtigen, die am Ende des 2. Weltkriegs zu 90 Prozent zerstört war. Der Wiederaufbau und die originalgetreue Rekonstruktion erfolgten innerhalb von zwei Jahrzehnten und gelten als Pionierleistung in der Geschichte der Denkmalpflege. Bei einer Stadtführung sehen Sie die prächtigsten Gebäude der Stadt entlang des Königswegs, der vom Hohen Tor über die Langgasse und den Langen Markt zum Grünen Tor an der Mottlau/Motława verläuft. Sie besichtigen die Marienkirche. Im alten Hafen von Danzig sehen Sie das Wahrzeichen der Stadt – das berühmte mittelalterliche Krantor.

Abendessen im Hotel oder in einem Restaurant in der Altstadt.

2. Tag, Montag 16.09. | Gdansk/Danzig – Sopot/Zoppot – Oliwa/Oliva – Gdansk/Ganzig

Ca. 50 Tageskilometer

Nach dem Frühstück setzen Sie zuerst die Besichtigung der Hansestadt Danzig fort. Anschließend erleben Sie eine Führung durch den einst mondänen Kurort Zoppot an der Danziger Bucht, wo Sie auch die mit 512 Meter längste Seebrücke Polens kennen lernen. Danach laden wir Sie zu einem Orgelkonzert in die Zisterzienserklosterkirche und heutigen Kathedrale in Oliva ein. Es erwartet Sie eine atemberaubende Orgel mit über 7.500 Pfeifen. Die Mittagspause (in Eigenregie) wird in Zoppot bzw. in Oliva eingelegt.

Der Rest des Tages steht Ihnen in der Danziger Altstadt zur freien Verfügung. Ein Bummel durch die kleinen Gassen der Altstadt mit ihren Schmuckläden, Boutiquen, Galerien und Cafés lohnt sich auf jeden Fall.

Abendessen im Hotel oder in einem Restaurant in der Altstadt.

3. Tag, Dienstag 17.09. | Gdansk/Danzig – Malbork/Marienburg – Kwidzyn/Marienwerder – Gdansk/Danzig

Ca. 200 Tageskilometer

Nach dem Frühstück fahren wir nach Marienburg. Nach kurzer Fahrt werden Sie einen Höhepunkt der Reise erleben – die ausführliche Besichtigung des Hauptsitzes des Deutschen Ordens in Marienburg. Von 1309 bis 1454 war die Burg Sitz der Hochmeister des Deutschen Ordens im Deutschordensstaat. Die weiträumige, seit 1997 unter dem Schutz des UNESCO-Weltkulturerbes stehende Befestigungsanlage ist der größte Backsteinbau Europas und lässt sich in drei große Baugruppen gliedern: die Vorburg, das Mittelschloss und das Hochschloss. So unterschiedlich die Aufgaben der drei Bereiche waren, so verschieden wurden diese auch architektonisch gestaltet. Nach der Besichtigung besteht eine Möglichkeit zum Mittagessen in einem Restaurant auf dem Burggelände. 

Danach fährt die Reisegruppe weiter nach Marienwerder. Sehenswert ist der im 14. Jahrhundert über dem rechten Liebe-/Liwa-Ufer entstandene Burgkomplex für das Domkapitel, eine quadratische, von Ecktürmen gefasste Vierflügelanlage. Erhalten sind der Nord- und Westflügel der Burg und der mächtige Dansker. Die gotische Kathedrale, die Pfarrkirche St. Marien, schließt sich an die Burg an. Von Marienwerder Rückfahrt nach Danzig.

Abendessen im Hotel bzw. in einem Restaurant in der Altstadt.

4. Tag, Mittwoch 18.09. | Gdansk/Danzig – Frombork/Frauenburg – Lidzbark Warminski/Heilsberg

Ca. 160 Tageskilometer

Nach dem Frühstück Check-out vom Hotel in Danzig und Fahrt Richtung Heilsberg. Die Reise führt uns zuerst nach Frauenburg im Ermland/Warmia. In Frauenburg besichtigen Sie den Backsteindom, an dem Nikolaus Kopernikus zeitweise als Domherr wirkte. Hier entwickelte er auch das heliozentrische Weltbild. Das im „Kopernikus-Turm“ aufgehängte Foucaultsche Pendel demonstriert die Erdrotation. 

Nach der Mittagspause in Frauenburg setzen wir die Fahrt nach Heilsberg fort. Am späten Nachmittag erreichen wir Heilsberg, wo Sie die Altstadt mit einem ortskundigen Stadtführer besichtigen werden.

In einer Schleife des Flusses Alle gelegen, galt die Stadt bis 1945 als eine der schönsten in Ostpreußen. Sie wurde von schlesischen Kolonisten besiedelt. Trotz des Stadtbrandes nach dem Krieg sind einige wertvolle Bauten erhalten geblieben bzw. rekonstruiert worden. Die Burg Heilsberg der ermländischen Bischöfe (Hochschloss) gilt als die neben der Marienburg am besten erhaltene Wehranlage der Ordenszeit. Sie dient seit dem Ende des 20. Jahrhunderts als Museum. Hier wirkte Nikolaus Kopernikus als Leibarzt seines Onkels, des Bischofs Lukas Watzenrode.

Weitere markante Bauwerke in Heilsberg sind die spätgotische Pfarrkirche und das Hohe Tor. Sehenswert sind auch einige historische Straßenzüge, darunter eine Zeile der charakteristischen Laubenhäuser am Marktplatz. Die erste evangelische Kirche im ehemaligen ermländischen Dominium wurde 1823 nach Plänen von Karl Friedrich Schinkel erbaut (inzwischen russisch-orthodox).

In Heilsberg erwartet Sie schließlich das 4-Sterne-Hotel Krasicki (www.hotelkrasicki.pl), das sich direkt gegenüber der Burg befindet und in einem historischen Gebäude untergebracht ist.

Abendessen und Übernachtung im Hotel. Sie verbringen insgesamt 3 Nächte im Hotel Krasicki.

5. Tag, Donnerstag 19.09. | Lidzbark Warminski/Heilsberg – Orneta/Wormditt – Krosno/Krossen – Dobre Miasto/Guttstadt – Lidzbark Warminski/Heilsberg

Ca. 100 Tageskilometer

Nach dem Frühstück im Hotel erwartet Sie heute eine Rundreise in der Umgebung der Kreisstadt. Zuerst führt Sie die Route nach Wormditt im nordwestlichen Teil des Ermlands. Wormditt – im Hochmittelalter für kurze Zeit Bischofssitz – ist ein seltenes Beispiel für ein homogen gebautes Städtchen, in dem die ursprüngliche Anlage weitgehend erhalten blieb. Mitten auf dem von Laubenhäusern umsäumten Marktplatz thront ein kleines gotisches Rathaus. Einmalig stellt sich die Pfarrkirche der Stadt mit ihrem quergestellten Giebel und den hohen Fialen an den Seitenwänden dar.

Von Wormditt aus fahren wir circa 3 Kilometer nach Krossen. Das Dorf Krossen war – neben Heiligelinde, Glottau und Dietrichswalde – der wichtigste Wallfahrtsort in Ostpreußen, insbesondere für das Ermland und für Teile von Masuren. Die nach dem Vorbild der Wallfahrtskirche in Heiligelinde errichtete drei-schiffige barocke Hallenkirche wird Sie durch ihre Einmaligkeit beeindrucken. Bemerkenswert sind ebenso wie in Heiligelinde das schmiedeeiserne Tor und der Kreuzgang. Mittagessen unterwegs in Eigenregie.

Der letzte Programmpunkt der Tages-Rundreise ist Dobre Miasto/Guttstadt. In Guttstadt befindet sich auf dem Kegeldach eines Turmes innerhalb der Stadtbefestigung das berühmteste Storchennest Polens. Vor allem aber ist im Ort die Domkapitelkirche, die größte ermländische Backsteinkirche, zu sehen. Schon ihre Ausmaße beeindrucken: Die siebenjochige Halle misst 60 Meter in der Länge und 27 Meter in der Breite.

An die Kirche schließt sich der ehemalige Sitz der ermländischen Domkanoniker an, die in einem dreiflügeligen Backsteinbau mit einem Innenhof ihre Wohnungen hatten. Den gotischen Raum mit Sterngewölben zieren reich mit Gold geschmückte Altäre. Den größten Wert unter den Skulpturen besitzt der „Gnadenstuhl“, eine Figurengruppe aus der Zeit um 1500.

Am Nachmittag erreichen wir wieder Heilsberg. Der Rest des Tages steht Ihnen zur freien Verfügung. Abendessen in unserem Hotel Krasicki.

6. Tag, Freitag 20.09. | Masuren-Rundfahrt: Lidzbark Warminski/Heilsberg – Zamek Reszel/Burg Rößel – Swieta Lipka/Heiligelinde – Ketrzyn/Rastenburg – Mikolajki/Nikolaiken – Lidzbark Warminski/Heilsberg

Ca. 200 Tageskilometer

Nach dem Frühstück fahren wir zuerst nach Rößel, wo Sie eine ehemalige Ordensburg des Deutschen Ordens sehen werden. Später wurde die Burg zum Schloss der Ermländer Bischöfe. Die gegenüber der Burg liegende gotische Pfarrkirche St. Peter und Paul mit ihrem Sterngewölbe dominiert das Gesamtbild des Burgvorplatzes. Bei dieser Gelegenheit werden Sie die Geschichte der letzten staatlicherseits hingerichteten Hexe Europas hören.

Danach fahren wir weiter nach Heiligelinde. In diesem kleinen Ort besuchen Sie die bezaubernde Wallfahrtskirche „Maria Verkündigung“. Ihr Erbauer war der in Tirol geborene Georg Ertly. Die dreischiffige Basilika, die als Perle des Barock in Nordpolen gilt, besitzt prächtige Malereien und eine kunstvolle Orgel, deren herausragenden Klang Sie bei einem Orgelkonzert erleben werden. In Heiligelinde haben Sie außerdem die Möglichkeit, ein Glas kostbaren masurischen Honigs direkt vom Imker zu kaufen.

Anschließend geht die Fahrt nach Rastenburg, wo Sie Wissenswertes über die Hohe Wehrkirche St. Georg und die Ordensburg erfahren. Die Mittagspause im Rahmen der Freizeit wird an der Burg Rastenburg eingelegt. Zum Tagesabschluss fahren wir zum Zentrum von Nikolaiken. Dank seiner malerischen Lage ist Nikolaiken eines der bedeutendsten Ferienzentren Polens sowie ein Zentrum für Wassersport. Einen ganz besonderen Reiz hat die Schifffahrt auf dem Spirdingsee – dem größten See Polens. Der Spirdingsee strahlt eine unendliche Ruhe und Schönheit aus.

Von Nikolaiken Rückfahrt nach Heilsberg zum Hotel Krasicki. Abendessen im Hotel.

7. Tag, Samstag 21.09. | Lizbark Warminski/Heilsberg – Olsztynek/Hohenstein – Torun/Thorn

Ca. 240 Tageskilometer

An diesem Tag verlassen Sie Ihr Hotel in Heilsberg und fahren ins historische Westpreußen nach Thorn. Unterwegs erwartet Sie eine Stippvisite im Freilichtmuseum der Volksbaukunst in Hohenstein. Das Freilichtmuseum wurde im Jahr 1938 errichtet, was aus der Verlegung des Freilichtmuseums aus dem Königsberger Tiergarten resultierte. Das Freilichtmuseum zeigt einige Dutzend originale und rekonstruierte Gebäude aus Ermland, Masuren und Preußisch Litauen.

Nach einer Pause auf dem Gelände des Freilichtmuseums setzen wir unsere Reise nach Thorn fort. Die Kopernikusstadt erreichen wir am Nachmittag. Die im breiten Flusstal der Weichsel gelegene Stadt ist von ausgedehnten Waldgebieten umgeben. Als Sohn einer Kaufmannsfamilie wurde hier 1473 der berühmteste Sohn der Stadt, der spätere Astronom Nikolaus Kopernikus, geboren. Nach dem Check-in in unserem Hotel unternehmen Sie einen ersten geführten Spaziergang durch die Stadt mit ihren vielen Gebäuden der norddeutschen Backsteingotik. Auf Ihrer Besichtigungsroute liegt unter anderem das gotische Rathaus, das im 13. Jahrhundert als Backsteinbau errichtet und nach schweren Zerstörungen im ausgehenden 17. Jahrhundert einfühlsam aufgestockt und umgebaut wurde. Möglicherweise stand das Gebäude Pate für den Bau des Berliner Roten Rathauses. 

Abendessen im Hotelrestaurant. Ihre Übernachtung erfolgt im 4-Sterne-Hotel Bulwar (www.hotelbulwar.pl) an der Weichsel. Sie verbringen hier die letzten 3 Nächte Ihrer Reise.

8. Tag, Sonntag 22.09. | Torun/Thorn – Chelmno/Kulm – Radzyn Chelminski/Rehden – Golub Dobrzyn/Gollub – Torun/Thorn

Ca. 160 Tageskilometer 

Heute begeben wir uns auf eine kleine Rundreise nördlich und östlich von Thorn und erkunden weiter das Gebiet von Kujawien-Pommern. Zuerst fahren wir nach Kulm. Die am Kulmer Höhenzug am rechten Ufer der Weichsel gelegene Stadt zählt mit ihrem reizvollen, weitgehend intakten historischen Stadtbild zu den schönsten mittelalterlichen Städten des Landes. 

In der reichen Geschichte der Stadt finden sich viele interessante und bedeutungsvolle Ereignisse. Kulm ist eine Stadt, die in der Geschichte Polens und des Deutschen Ordens, der hier seine erste Hauptstadt gründete, eine wichtige Rolle spielt.

Kulm bietet seinen Besuchern interessante Sehenswürdigkeiten, die vom Mittelalter bis heute gut erhalten geblieben sind. Zu den wertvollsten Denkmälern gehören die vollständig erhaltene, schachbrettförmige Anlage der Altstadt, sowie die mittelalterliche Stadtmauer mit einer Länge von 2.270 Metern, die zu den besten Beispielen der Verteidigungsarchitektur in Europa gehört, das Gotik-Renaissance-Rathaus, das zugleich eine Perle der Renaissance-Architektur in Pommern ist, mit dem mittelalterlichen Längenmaßstab der sogenannten Kulmer Ruthe (4,35 Meter), eine Klosteranlage sowie sechs gotische Kirchen aus dem 13. bis 14. Jahrhundert.

Nach der Mittagspause (in Eigenregie) in der Kulmer Altstadt fahren wir weiter nach Rehden. Die kleine, gut erhaltene mittelalterliche Stadt bietet die hochinteressante Ruine einer ehemaligen Ordensburg. Auf dem Rückweg nach Thorn machen Sie noch eine Stippvisite in Gollub. Die Hauptattraktion der kleinen Stadt ist eine ehemalige Ordensburg, die später im Renaissance-Stil umgebaut wurde.

Am späten Nachmittag erreichen wir wieder Thorn. Abendessen im Hotelrestaurant.

9. Tag, Freitag 23.09. | Torun/Thorn „zu Fuß“

Nach dem Frühstück beginnt der zweite Teil des Stadtrundgangs durch Thorn. 1997 wurde die mittelalterliche Altstadt von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Natürlich sehen Sie auch die vom Franziskanerorden an der Stadtmauer errichtete turmlose Marienkirche. Die eindrucksvolle Hallenkirche weist neben gotischen, um 1380 entstandenen Wandmalereien und einer opulenten renaissancezeitlichen und barocken Ausstattung reiche Sterngewölbe auf. Aus der Klosterzeit sind zudem das Chorgestühl aus dem 15. Jahrhundert sowie im Zugangsbereich der Kirche noch die Reste eines Kreuzganges erhalten. Sehenswert ist auch die Ruine der auf dreiseitigem Grundriss errichteten Burg des Deutschen Ritterordens, deren architektonischer Ursprung in der Mitte des 13. Jahrhunderts liegt. Aus einer späteren Bauphase stammt der ungewöhnliche, weitgehend noch original erhaltene Danzker.

Am frühen Nachmittag Zeit zur freien Verfügung. Abendessen im Hotelrestaurant bzw. in der Altstadt.

10. Tag, Samstag 24.09. | Torun/Thorn – Danzig/Gdansk – Frankfurt am Main

Nach dem Frühstück im Hotel verlassen wir Thorn und fahren zurück nach Danzig. Gegen Mittag erreichen wir den Lech-Walesa-Flughafen. 

Am früheren Nachmittag erfolgt der Abflug von Danzig nach Frankfurt am Main.

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