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Reiseverlauf

Acht-Tagesfahrt nach Nieder-Österreich - Klöster und Kulinarik

1. Tag, Dienstag 23.09. | Anreise nach Krems

In acht Tagen werden wir von Krems aus herausragende Orte der „Welterbestätte Kulturlandschaft Wachau“ erkunden. Die Region gehört zu den ältesten Siedlungsgebieten Niederösterreichs, folglich hinterließen Siedler durch die Jahrhunderte ihre Spuren, angefangen in der Altsteinzeit mit der 32.000 Jahre alten berühmten Statuette der „Venus vom Galgenberg“.

2. Tag, Mittwoch 24.09. | Krems und Stein

Krems und Stein wurden wegen der bedeutenden historischen Bausubstanz Teil des UNESCO-Welterbes Wachau und europäische Musterstadt für Denkmalpflege.

Die Lage an der Donau machte die Städtegemeinschaft Krems-Stein zu einer bedeutenden Handelsregion, zeitweise bedeutender als Wien. In dieser Funktion zog sie Künstler und Kunsthandwerker von überall her an. Der Wohlstand der Stadt als Handelsplatz für die Schifffahrt fand sichtbaren Niederschlag in den Gebäuden mit reich verzierten Fassaden und Erkern.

Das prosperierende Handelsbürgertum legte großen Wert auf die Bildung der heranwachsenden Generation in früh gegründeten Schulen. Seit 2005 gibt es die Donau-Universität.

Am ersten Tag nach der Anreise beginnen wir am Steiner Tor mit einem Stadtrundgang durch die am Berghang gelegene Altstadt von Krems. Auf dem Nachmittagsprogramm stehen das direkt an der Donau gelegene Stein und die „Kunstmeile Krems“. 

3. Tag, Donnerstag 25.09. | Göttweig Dürnstein

Erhaben thront die Klosteranlage auf einem bewaldeten Hügel. Das 1083 gegründete Kloster wurde 1094 Benediktinern übergeben. Als „Doppelkloster“ beherbergte es bis in die zweite Hälfte des 16. Jahrhunderts auch Frauen, die bekannteste ist Ava, die dank ihrer geistlichen Versepen als erste deutsche Dichterin gilt. Wegen einer Brandkatastrophe zu Beginn des 18. Jahrhunderts ist von der ursprünglichen Bausubstanz nur noch wenig erhalten. Der Neubau erstrahlt in barocker Baukunst, die die Besucher vor allem im Kaisertrakt bewundern können. Im Nationalsozialismus zweckentfremdet, leben heute im Stift wieder ca. 40 Mönche nach den Regeln des Heiligen Benedikt von Nursia.

Weiter geht es nach Dürnstein zum ehemaligen Kloster Stift Dürnstein, das im 18. Jahrhundert barockisiert wurde. Im 12. Jahrhundert spielte Dürnstein eine Rolle auf der damaligen weltpolitischen Bühne, war hier schließlich der englische König Richard I., „Richard Löwenherz“, eine Weile inhaftiert, bevor er zum Trifels überstellt wurde und dort nach der Zahlung eines immensen Lösegelds befreit wurde. Seit der Klosteraufhebung 1788 gehört Stift Dürnstein zum Augustinerchorherren-Stift Herzogenberg.

Der blauweiße Turm der Stiftskirche mit kostbaren Reliefs zum Leiden Christi gilt als Wahrzeichen der Wachau. 

4. Tag, Freitag 26.09. | Stift Melk - Schallaburg - Schifffahrt durch die Wachau

Morgens fahren wir mit dem Bus zum UNESCO Weltkulturerbe Stift Melk. In der Mark „Ostarrichi“ gelegen, dem Kernland des heutigen Österreich. 1089 gründete der Babenberger Markgraf Leopold II. das Kloster und übergab es Benediktinermönchen. Heute empfängt uns eine überwältigende barocke Anlage, die zu den prachtvollsten in Europa gehört. Das geistliche Zentrum, die Stiftskirche, besticht durch die Schönheit des Innenraums. 

In den Kaiserzimmern ist das Museum untergebracht, das unter anderem die Geschichte des Stifts durch die Jahrhunderte, des Heiligen Benedikt und des Benediktinerordens dokumentiert. In der Stiftsbibliothek mit ca. 10.000 Bänden, darunter Handschriften und Inkunabeln, forschen auch heute noch Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. 

Nachmittags geht es zur südöstlich von Melk gelegenen Schallaburg, einem Renaisssanceschloss. Wie der Name schon sagt, stand hier ursprünglich eine Burg mit den typischen Burganlagen: Ringmauer, Palas, Kapelle und vermutlich auch Bergfried. Im 16. Jahrhundert wurde die Anlage zu einem Renaisssanceschloss umgebaut, in dem heute Wechselausstellungen stattfinden. Danach geht es von Melk mit dem Schiff durch die Wachau zurück nach Krems.

5. Tag, Samstag 27.09. | Stift Altenburg - Langenlois - Weinprobe

Das 1144 gegründete Benediktinerkloster war im Laufe der Jahrhunderte Schauplatz verheerender europäischer Kriege. Von der ursprünglich mittelalterlichen Anlage ist heute nichts mehr erhalten. Nach dem Dreißigjährigen Krieg entstand eine großzügige barocke Anlage, zu der die Stiftskirche St. Lambert, der Marmorsaal, aber auch die beeindruckend schöne Bibliothek gehören.

Nachmittags besuchen wir Langenlois, den größten österreichischen Weinbauort. Dank günstiger klimatischer Bedingungen und Bodenverhältnisse wird hier seit dem 12. Jahrhundert Wein von besonderer Güte angebaut, was wir bei einer Weinprobe überprüfen können. Der wirtschaftliche Erfolg durch den Weinbau begründete den Wohlstand der Bürger, der sich im Stadtbild niederschlägt. Zu bewundern sind Renaissancefassaden von Bürgerhäusern ebenso wie das Rathaus, das ehemalige Bürgerspital, die Kirchen und nicht zuletzt die Kellererlebniswelt.

6. Tag, Sonntag 28.09. | Zwettl - Rappottenstein

Zwettl gehört zu den österreichischen Stadtmauerstädten. Die Stadtmauer ist allerdings nicht mehr vollständig erhalten. Dafür zeugen aber außer einem Teil der Mauer noch sechs Türme von dem ursprünglich wehrhaften Charakter der Stadt. Nur vier Kilometer entfernt liegt das berühmte Zisterzienser-Stift Zwettl, das drittälteste Zisterzienserstift weltweit. Die Baugeschichte der Abtei erstreckte sich über mehrere Jahrhunderte, deutlich sichtbar an Elementen der Romanik, der Frühgotik bis zur Barockzeit. Von Stift Zwettl aus sollte in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts die Region kolonisiert und christianisiert werden. Dem Geist der Zisterzienser folgend, wurde zunächst die Einfachheit betont, ohne farbliche Ausschmückungen, während der Innenraum der Stiftskirche ein Beispiel barocker Kunst und Architektur darstellt.

Am Nachmittag geht es in südwestlicher Richtung zur Burg Rappottenstein. Im 12. Jahrhundert gründeten die Kuenringer diese Burg, die dank ihrer Höhenlage nie erobert werden konnte, somit die Gestalt einer frühmittelalterlichen Höhenburg bewahren konnte und heute gern als Filmkulisse genutzt wird. Auch hier hinterließen die verschiedenen kunsthistorischen Epochen von der Romanik über Gotik zur Renaissance ihre Spuren.

7. Tag, Montag 29.09. | Lilienfeld - St. Pölten

Der letzte Tag führt uns zunächst zum größten Zisterzienserkloster Mitteleuropas, das der Babenberger Herzog Leopold VI. 1202 gestiftet hatte. Die in der Umgebung stark verbreitete Feuerlilie gab der Anlage ihren Namen. Das rot-weiß-rote Wappen der Babenberger wurde zum Vorbild für die spätere österreichische Nationalflagge. Zisterzienser machten das Gelände urbar und schufen ein spirituelles Zentrum. Wissenschaften und Kunst wurden hier gleichermaßen gefördert, deutlich sichtbar in der prachtvollen barocken Bibliothek.

Nachmittags fahren wir in die niederösterreichische Hauptstadt St. Pölten, eine der ältesten Städte Österreichs, in der schon die Römer Spuren hinterließen. Heute bezeichnet sich die Stadt als Barockstadt, auch wenn Bombardierungen im Zweiten Weltkrieg große Zerstörungen anrichteten und heute Beispiele für Nachkriegsbauten und zeitgenössische Architektur neben Barockgebäuden das Stadtbild prägen. Am Rathaus befinden sich Stilelemente der verschiedenen Architekturepochen.

8. Tag, Dienstag 30.09. | Rückreise Krems – Wiesbaden

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